Link-ID: 3317 / 21.10.2006
| Hermann HesseHermann Hesse (1877 ? 1962) war ein deutsch-schweizerischer Dichter, Schriftsteller und Maler. Er hat 1946 den Nobelpreis für Literatur erhalten und zwar ?für seine inspirierte Verfasserschaft, die in ihrer Entwicklung neben Kühnheit und Tiefe zugleich klassische Humanitätsideale und hohe Stilwerte vertritt?.
Hesses frühe Werke standen in der Tradition des 19. Jahrhunderts: Seine Lyrik ist der Romantik verpflichtet, ebenso Sprache und Stil (insbesondere ?Peter Camenzind?). Hesse wandte sich gegen die wachsende Industrialisierung und Verstädterung. Damit hat er eine Tendenz der Jugendbewegung aufgegriffen, die er allerdings später aufgab. Ein wesentlicher Aspekt in Hesses Werk ist die Spiritualität, die sich vor allem in ?Siddhartha? finden lässt. Indische Weisheitslehren, der Taoismus und christliche Mystik bilden den Hintergrund für die Ansätze von Hesse. Alle Werke Hesses enthalten eine autobiografische Komponente, besonders offensichtlich ist sie im ?Steppenwolf?, der geradezu exemplarisch für den ?Roman der Lebenskrise? stehen kann. Erst im Spätwerk trat diese Komponente zurück - in den zusammengehörigen Romanen ?Die Morgenlandfahrt? und ?Das Glasperlenspiel? griff Hesse ein Thema auf, das er schon im ?Peter Camenzind? behandelt hatte: den Gegensatz zwischen vita activa und vita contemplativa. Vor dem historischen Hintergrund seiner Entstehungszeit, den schrecklichsten Jahren des 20. Jahrhunderts, zeichnete Hesse im ?Glasperlenspiel? eine Utopie der Humanität und des Geistes, zugleich schrieb er aber auch wieder einen klassischen Bildungsroman. Beide Elemente halten sich in einem dialektischen Wechselspiel die Waage. |
